5 Tipps: Konfigurator erstellen
In den vergangenen Jahren ist das Interesse an Online Shop Konfiguratoren rasant gestiegen. Kein Wunder, denn bei Konzepten wie “build to order”, “assemble to order”, “configure to order”, “make to order” oder “engineer to order” steht und fällt der Erfolg des gesamten Projekts mit den Customer Touchpoints. Einer der wichtigsten Touchpoints für den digitalen Vertrieb ist ihr 3D Konfigurator. Wer kundenzentriert und vertriebsorientiert denkt, wird sich mit Sicherheit bereits mit den Vorteilen von Konfiguratoren befasst haben. Was aber muss man beachten, wenn man einen Konfigurator erstellen möchte? Wir haben häufig wiederkehrenden Herausforderungen und Anforderungen analysiert. Aus unserer Sicht gibt es 5 entscheidende, branchenübergreifende Erfolgsfaktoren.
Tipp 1: Definieren Sie Ihre Zielgruppe anhand von Personas
Bevor Sie mit dem Prozess- und Usability-Konzept für den Konfigurator beginnen, brauchen Sie möglichst viele Informationen über Ihre Kund:innen. Ein hilfreicher Ansatz besteht darin, Personas zu erstellen: Sie beschreiben möglichst viele repräsentative Kund:innen und definieren Alter, Geschlecht, beruflichen Hintergrund, Job Position, technische Ausstattung und Kaufgewohnheiten usw. Für jede dieser Personas skizzieren Sie dann eine Customer Journey mit den entsprechenden Anforderungen an den Konfigurator bzw. den gesamten Kaufprozess unter der Prämisse ein optimales Kundenerlebnis zu haben. Ergebnis dieser Übung ist ein nutzerzentrierter Anforderungskatalog für das gesamte Projekt. Das Erstellen von Personas und Customer Journeys gehört mittlerweile zum A und O aller Web- und Marketingprojekte. Möglicherweise gibt es irgendwo in Ihrem Unternehmen bereits Beschreibungen, die Sie adaptieren können. Wenn nicht, freuen sich Marketing und Vertrieb, wenn das endlich jemand macht.
Tipp 2: Starten Sie Ihr Konfiguratorprojekt schlank und bleiben Sie nach dem Start flexibel
Bei allen digitalen Projekten ist der Konfigurator der Hauptkontakt-, Dreh- und Angelpunkt für die Kund:innen. Aus diesem Grund wird oft viel Zeit in die Konzeptphase gesteckt, um alle möglichen Konfigurationsoptionen unterzubringen. Wir empfehlen jedoch schlank zu starten. Das spart gleich zu Beginn Ressourcen. Denn anhand der Nutzerdaten (die ihre Konfiguratorlösung zur Verfügung stellen sollte) kann der Konfigurator im Laufe der Zeit optimiert und kontinuierlich an die Wünsche der Anwender:innen ange-passt werden. Denken Sie immer an die Gefahr eines Informations-Overloads, überfordern Sie Ihre Kund:innen nicht, tasten Sie sich behutsam an ein Optimum heran.
Was wir bei langen Konzeptphasen ebenfalls beobachtet haben: bereits umgesetzte, implementierte, fertig programmierte Features des Konfigurators werden beibehalten obwohl sie von den Kund:innen nicht akzeptiert oder gar nicht benutzt wurden. Warum? Projektverantwortlichen fällt es oft schwer, Fehleinschätzungen zu korrigieren.
Tipp 3: Wenn Sie sich bei strategischen Fragen nicht sicher sind, versuchen Sie es einfach mit Rapid Prototyping
Während der Konzeptphase ihres Konfiguratorprojekts kann es vorkommen, dass nicht klar ist, welche Preisstrategie, Design- oder Prozessnavigation die beste ist. Das sollte den Launch des Konfigurators aber nicht behindern. Rapid Prototyping, also die Erstellung eines Prototyps (auch das sollte ihre Konfiguratorlösung ermöglichen) erlaubt es, die verschiedenen Ansätze schnell zu testen und entsprechende Korrekturen zu machen. Auch in Bezug auf Benutzerfreundlichkeit und Gaming Elementen liefert Rapid Prototyping wertvolle Erkenntnisse.
In A/B-Tests können Sie das Verhalten von Testpersonen anhand eines Prototyps analysieren und so relativ schnell herausfinden, welche Variante bevorzugt wird. Die Ergebnisse sind objektiv und bieten, vorausgesetzt die Anzahl der Tests ist ausreichend groß, eine hohe statistische Sicherheit. Die Prototypen müssen hier nicht bis ins kleinste Detail definiert werden, oft reicht es die zur Frage stehenden Kernkomponenten zu skizzieren.
Tipp 4: Überschätzen Sie Ihre Marke und / oder Ihr Produkt nicht
Unabhängig davon, ob Ihr Unternehmen oder Ihre Marke etabliert bzw. bekannt sind oder nicht: Machen Sie Kund:innen auf die Vorteile der Produktindividualisierung aufmerksam. Erwarten Sie nicht, dass jemand ihren Konfigurator verwendet oder ein einzelnes Produkt kauft, nur weil Sie es anbieten.
Bereits beim Start eines Konfiguratorprojekts ist es wichtig, eine auf die Zielgruppe abgestimmte und nachhaltige Marketingstrategie auszuarbeiten. Benennen Sie Verantwortliche und sichern Sie sich ein Werbebudget und das Commitment der Geschäftsführung um den Konfigurator zu bewerben.
Die Gefahr, die eigene Marke zu überschätzen ist umso größer, je bekannter das Unternehmen ist. Oft scheitern Konfiguratorprojekte nur deshalb, weil die neue, erweiterte Zielgruppe nicht aktiviert werden konnte. Achten Sie auch darauf, dass der Konfigurator nicht in der untersten Ebene ihrer Webseite landet. Es klingt banal, aber was Kund*innen nicht sehen, werden sie auch nicht benutzen.
Tipp 5: Behalten Sie die Nutzerdaten im Auge und bleiben Sie neugierig
Selbst wenn ein Konfiguratorprojekt erfolgreich gelauncht wurde, kann sich der Markt sehr schnell ändern und andere oder neue Anforderungen schaffen. Eine kontinuierliche Analyse von Benutzerdaten und Traffic hilft, Unregelmäßigkeiten zu interpretieren und neue Kundenwünsche zu antizipieren. Dabei sind nicht nur die eigenen Statistiken relevant, auch die Überwachung von Wettbewerbern und Benchmark-Unternehmen gibt Einblicke in Markttrends und Differenzierungsmöglichkeiten.
Wie Sie als Projektleiter die richtigen Voraussetzungen für ihr Projekt schaffen?
Die hier vorgestellten Praxistipps sind einfach zu befolgen, setzen allerdings zwei Dinge voraus. Erstens: Bleiben Sie während des gesamten Projekts flexibel. Ihr Konfigurator wird nicht so sein, wie Sie zu Beginn des Projekts gedacht haben. Zweitens: Suchen Sie sich eine Konfiguratorlösung, die Ihnen genügend Spielraum lässt und erforderliche Änderungen, Anpassungen und Optimierungen im Projekt (und nach Projektende) schnell und problemlos zulässt. Und vergessen Sie vor allem eines nicht: A configurator that rocks has to be fun!
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