Entdecken Sie die Vielfalt der Produktvisualisierung – Welche Arten gibt es?

Autor: Klaus Pilsl

Heute geht es um ein Thema, das für den Onlinevertrieb unverzichtbar ist: Die Produktvisualisierung. Wenn wir im Laden stehen, können wir das Produkt in die Hand nehmen, daran riechen, es begutachten und uns ein genaues Bild davon machen. Doch wie sieht das im Online-Shop aus? Da können wir das Produkt nicht anfassen, riechen oder hineinschauen - es sei denn, wir haben eine besonders gute Vorstellungskraft.

Doch zum Glück gibt es Möglichkeiten, das Produkt visuell erlebbar zu machen. Denn je besser wir es uns vorstellen können, desto eher können wir uns auch dafür begeistern. Das wiederum führt dazu, dass wir eher bereit sind, das Produkt zu kaufen.
 

Was ist Produktvisualisierung?

Produktvisualisierung bezeichnet die visuelle Darstellung von Produkten aller Art. Die Visualisierung kann dabei in unterschiedlichen Formen erfolgen, von einfachen Zeichnungen und Fotos bis hin zu 3D-Modellen oder sogar Virtual-Reality-Erfahrungen. 

Eine andere Definition von Produktvisualisierung besagt, dass es sich um eine Technik handelt, die zur Veranschaulichung von Produkten eingesetzt wird, die sonst schwer zu erklären oder zu verstehen sind. Die Nutzer:innen erhalten durch Produktvisualisierung so ein umfassendes Verständnis.
 

Was sind die Vorteile der Produktvisualisierung?

Produktvisualisierung bietet viele Vorteile. Ziel der Produktvisualisierung ist es, ein Produkt so darzustellen, dass es für die Kund:innen ansprechend und verständlich wird. Durch die Möglichkeit, das Produkt optimal zu präsentieren, fühlen sich die Kund:innen engagiert und involviert, was zu einer besseren Kundenbindung führt. Produktvisualisierung wird oft in der Werbung oder im Marketing eingesetzt, um Produkte in Szene zu setzen und ihre Funktionen und Vorteile zu demonstrieren. Darüber hinaus wird Produktvisualisierung auch für die Produktentwicklung verwendet, um Entwürfe oder Prototypen zu visualisieren und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen, bevor es in die Produktion geht. 

Was sind die grundlegenden Arten zur Produktvisualisierung?

Aber welche Technologien zur Produktvisualisierung eignen sich dafür? Das hängt ganz vom Produkt ab und vor allem davon, was für die Kund:innen wichtig ist. Sollen Details besonders hervorgehoben werden? Möchten die Kund:innen das Produkt in Aktion sehen? Muss eine bestimmte Funktion erklärt werden, die sonst für die Anwender:innen nicht sofort ersichtlich ist?

Zur Wahl stehen folgende Arten der Produktvisualisierung: 

• 2D
• Video
• 3D
• Extended Reality (XR)

Jede dieser Visualisierungsarten hat Vor- und Nachteile. 
 

2D-Produktvisualisierung

Bei der 2D Darstellung, handelt es sich um die einfachste Visualisierungsform. Sie bezieht sich auf die Darstellung von Produkten auf einer zweidimensionalen Fläche. Dies kann in Form von Zeichnungen, Skizzen, Fotos oder Grafiken erfolgen, die das Produkt von verschiedenen Blickwinkeln zeigen. Sie werden oft in der Werbung oder in Katalogen eingesetzt, um Produkte zu präsentieren und deren Funktionen und Merkmale zu veranschaulichen. Aufgrund der Einfachheit und der Tatsache, dass 2D-Bildmaterial eventuell schon vorliegt, ist dies oft die kostengünstigste und schnellste Möglichkeit eine Produktvisualisierung zu erstellen und die Inhalte laufend zu pflegen. Obwohl 2D-Visualisierungen oft weniger detailliert sind als 3D-Visualisierungen, können sie dennoch einen klaren Eindruck von einem Produkt vermitteln.

Vorteile:

• Einfach zu erstellen
• Verbreitete Expertise am Markt zum Erstellen der Grafiken
• Kurze Ladezeiten

Nachteile:

• Starre Darstellung
• Oft aufwendiger als die Erstellung von 3D-Grafiken

Bei Combeenation möglich: ja
Erstellungsaufwand: Hoch

Video

Bewegtbild bietet eine ansprechende Möglichkeit das Produkt im Einsatz zu zeigen, auf Funktionen hinzuweisen und Erklärungen für die Kund:innen leicht verständlich zu kommunizieren. Diese Form erfordert die geringste Benutzerinteraktion, nachdem das Video grundsätzlich linear abläuft. Es gibt aber auch Möglichkeiten den Videoablauf zu beeinflussen, indem im Video Fragen gestellt und Antwortbuttons angeboten werden können. Eine andere Möglichkeit mit dem Video zu interagieren bieten 360°-Videos. Hier läuft zwar ebenfalls der Inhalt linear ab, doch die Anwender:innen können die Blickrichtung des Videos laufend frei ändern.

Es ist aber wichtig zu wissen, dass Video in der Regel nur für Erklärungszwecke bei der Produktvisualisierung genutzt werden kann. Eine aktive Konfiguration des im Video darzustellenden Produktes ist angesichts der hier aufgezeigten Alternativen in der Regel zu aufwendig. Daher beschränkt sich Video meist auf Erklärungsaufgaben.

Vorteile:

• Geführte, leicht konsumierbare Darstellung
• Mitnutzung des Audio-Kanals zur weiteren Erläuterung des Produktes

Nachteile:

• Videoinhalt ist nicht konfigurierbar
• Mit wenigen Ausnahmen ist der Präsentationspfad fix

Bei Combeenation möglich: ja
Erstellungsaufwand: Mittel
 

3D-Produktvisualisierung

3D-Produktvisualisierung bezieht sich auf die Darstellung von Daten oder Informationen in dreidimensionaler Form, die ein räumliches Bild erzeugen. Im Gegensatz zur herkömmlichen zweidimensionalen Darstellung, erlaubt die 3D-Produktvisualisierung eine realistische Darstellung von Objekten und Szenen aus verschiedenen Perspektiven. 3D-Darstellung ist faszinierend und beeindruckend. Sie ermöglicht es, Kund:innen von Anfang an in den Entwicklungsprozess einzubeziehen und zu begeistern. Durch die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten von 3D-Visualisierung können kreative und individuelle Produktpräsentationen entstehen – noch bevor das Produkt jemals gefertigt wurde. Kennen Sie schon unseren Blogartikel „3D Visualisierung vs. Produktfotografie“?. Sollten Sie 3D-Modelle und Hilfe bei der Erstellung benötigen, können Sie uns gerne kontaktieren.

Vorteile:

• Hohes Produkterlebnis (Interaktivität und Konfigurationsfeedback)
• Sehr gut in interaktive Konfiguration integrierbar
• Interaktive Kameraführung, um Details zu zeigen

Nachteile:

• Zur Erstellung sind wenige Expert:innen am Markt verfügbar
• Längere Ladezeiten

Bei Combeenation möglich: Ja
Produktbeispiele: Sportgeräte, Häuser, Maschinen, Konsumgüter, …
Erstellungsaufwand: Mittel

Extended Reality (XR)

XR ist der Überbegriff für Mixed Reality (MR), Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR). Diese Technologien benötigen unbedingt 3D-Daten. Sie bauen somit auf die oben beschriebene 3D-Produktvisualisierung auf und erweitern diese. Bei VR wird das Produkt mit einem geschlossenen Headset in einen virtuellen Raum platziert. Dafür benötigt man ein eigenes VR-Headset. Bei AR wird meist ein Smartphone oder Tablet verwendet, um über die eingebaute Kamera das Produkt in das Bewegtbild der realen Umgebung zu platzieren. Bei MR wird eine offene Brille verendet, durch die die Anwender:innen die Umgebung sehen, und gleichzeitig das 3D-Produkt eingeblendet bekommen.

Vorteile:

• Alle Vorteile von 3D, plus das Produkt kann in eigener Umgebung betrachtet werden

Nachteile:

• Nicht alle Endgeräte unterstützen es (zB Desktop)
• Für VR sind spezielle Brillen erforderlich (geringe Verbreitung)

Bei Combeenation möglich: Ja
Produktbeispiele: Möbel, Geschirr, Bauelemente
Erstellungsaufwand: gering (3D vorausgesetzt)

Welcher Aufwand ist je Produktvisualisierung nötig?

Der Aufwand, der für eine Produktvisualisierung benötigt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Umfang und der Komplexität des Projekts, der Art der Visualisierung, der benötigten Ausgabequalität und dem gewünschten Ergebnis. Es ist wichtig, den Aufwand im Voraus zu planen und Ressourcen entsprechend zuzuweisen, um sicherzustellen, dass das Ergebnis den Anforderungen entspricht. Am wenigsten Aufwand ist die 2D-Visualisierung, gefolgt von der 3D-Visualisierung. Deutlich aufwändiger sind Videos gefolgt von Virtual Reality. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn oftmals sind einfache und simple Videos schneller als aufwändige 3D-Daten umgesetzt.
 

Was sind die Kosten je Produktvisualisierung?

Auch hier können wir keinen pauschalen Preis nennen, aber eine ungefähre Indikation geben. 2D-Visualisierungen sind in der Regel günstiger als 3D-Visualisierungen, Video-Visualisierungen oder XR-Visualisierungen. Dennoch muss man immer den Umfang des Projektes und die gewünschte Ausgabequalität im Auge behalten. Eine höhere Ausgabequalität erfordert oft mehr Arbeit und höhere Kosten, da sie eine höhere Detailgenauigkeit erfordert. Unser Tipp: entscheiden Sie nicht aufgrund des Preises, wichtig ist, dass das Ergebnis passt und sie Ihre Kund:innen überzeugen.
 

Exkurs: Konfigurator und Arten der Produktvisualisierung

Eine wichtige Komponente des Konfigurators ist die Produktvisualisierung. Damit Produktvisualisierungen auch in einem Konfigurator funktionieren, müssen sie natürlich dynamisch angepasst werden können. Sprich es wird eine Engine - wie die Combeenation Plattform – benötigt, die die Visualisierungen entsprechend treibt. Die Konfigurator Plattform arbeitet dabei insbesondere mit 2D- und 3D-Produktvisualisierungen, und kann diese auch miteinander beliebig kombinieren. Damit wird es nun möglich die Produktvisualisierung in Echtzeit auf Kundenwünsche reagieren zu lassen - egal ob als Reaktion auf Benutzereingaben im Konfigurator, oder direkt und interaktiv in der Produktvisualisierung des Konfigurators. Das Produkt wird dadurch virtuell "zum Leben erweckt", die Anwender:innen beginnen mit dem Produkt zu kommunizieren, es kennenzulernen und sie beginnen mit dem Produkt einen Bindungseffekt aufzubauen.

Fazit

Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine effektive Visualisierung ein entscheidender Faktor ist, um potenzielle Kund:innen von den Produkten zu überzeugen. Allerdings ist es dabei wichtig, ein Gleichgewicht zwischen der Informationsfülle und Klicktiefe, und der Übersichtlichkeit der Darstellung zu finden.

Es kann schnell passieren, dass den Kund:innen zu viele Optionen präsentiert werden, die sie überfordern und von einem Kauf abschrecken. Deshalb sollten wir uns auf die wesentlichen Informationen konzentrieren und die Kund:innen nicht mit zu vielen Details überladen.

Ein hilfreicher Richtwert für die Wahl des Detaillierungsgrads ist der Warenkorbwert des Produkts. Bei günstigeren Produkten sollte man sich auf einfache Darstellungen beschränken und die Kund:innen rasch zum Ziel führen, während bei höherpreisigen Produkten detailliertere Visualisierungen angebracht sind, um die Kund:innen emotional abzuholen.

Insgesamt sollten wir die Zeit der Anwender:innen, die sie uns schenken, schätzen und sparsam nutzen, um sie effektiv von unseren Produkten zu begeistern. Mit einer ausgewogenen und gezielten Visualisierung können wir erfolgreich Kund:innen gewinnen und unser Geschäftserfolg steigern.